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WOHLWOLLEN

 

Ich erinnere mich, dass du vor ein paar Jahren beim Sesshin in Lyon gesagt hast, dass das Zen drei Grundlagen habe: Konzentration, Achtsamkeit und Wohlwollen. Das hat mich wirklich sehr betroffen gemacht und meine Praxis völlig verändert. Während Zazen spricht man immer über Konzentration und Beobachtung, aber so gut wie nie über Wohlwollen, auf jeden Fall nicht so methodisch.

Meister Dogen hat sich für das Fukanzazengi von einem Handbuch für Zazen inspirieren lassen, das ein chinesischer Meister geschrieben hatte. Das halbe Fukanzazengi ist eine Kopie eines bereits existierenden Handbuchs. Dogen hat bestimmte Dinge geändert. In diesem chinesischen Handbuch ist das erste, die Empfehlung für den Beginn von Zazen, in sich den Geist des Mitgefühls zu erwecken und diesen Geist allen Wesen zu widmen. Also schon bevor man Zazen macht. Wir rezitieren das hinterher, singen das auf Chinesisch. Häufig denkt man nicht daran, was das heißt. Aber wenn wir singen: „shujo muhen seigando“, ist es genau das: „So zahllos die Wesen sind, ich gelobe sie alle zu retten“. In dem Meditationshandbuch wird empfohlen, Zazen mit diesem Gedanken zu beginnen.

Aber es stimmt, Dogen unterwies Shinkantaza, Hishiryo. Er gab also keine derartigen geeigneten Mittel. In Zazen ist man ohne irgendeinen Gegenstand. Man denkt noch nicht einmal daran, die Wesen zu retten, nicht einmal daran, Mitgefühl zu haben, wohlwollend zu sein. Auf jeden Fall ist es aber dieser Geist, der uns ins Dojo begleiten sollte. Um ins Dojo zu kommen bedarf einer Motivation, aber in Zazen gibt man alle Motivationen auf.

Die Grenze ist die Schwelle am Dojo-Eingang: Es ist wichtig, sich vor dem Zazen zu sagen, dass man mit diesem Wohlwollen, mit diesem Mitgefühl für andere und für sich selbst Zazen macht. Bis zu der Schwelle hin ist das sehr wichtig. Aber in dem Augenblick, wenn man im Zazen sitzt, ist es nicht mehr erforderlich, daran zu denken. Aber der Gedanke zuvor gibt eine Art von Orientierung.

In Zazen gibt man also das Wohlwollen auf.

Ja, wenn du es so formulieren möchtest. In Zazen denkt man nicht daran, wohlwollend zu sein. Ich glaube, dass es wohlwollend ist, sich einfach zu konzentrieren und die richtige Beobachtung zu praktizieren. Zumindest stellt man Bedingungen für Wohlwollen her. Man ist wohlwollend sich selbst gegenüber, wenn man Konzentration und Beobachtung praktiziert. Das beeinflusst die anderen - wie alles, was man macht, einen Einfluss auf die anderen hat.

Aber wenn man dann dieses Mitgefühl, dieses Wohlwollen bewusst widmen will, macht man das in den Gelübden des Bodhisattvas oder z.B. in einem Kito.

Der wesentliche Punkt unserer Praxis ist es tatsächlich, in Zazen keine Absichten zu kultivieren, nicht einmal Buddha zu werden oder voller Mitgefühl zu sein. Ganz einfach, weil man eine PraxisRealisation beibehält und nicht eine Praxis, die auf ein Ziel gerichtet ist, selbst wenn es sich um ein sehr ideales, großzügiges Ziel handelt.

Aber man denkt auch nicht daran, konzentriert zu sein.

Ich erkläre immer wieder, dass man sich zu Beginn bewusst konzentriert und man dann, wenn man in die Konzentration eingetreten ist, auch nicht mehr daran denkt, konzentriert zu sein. Ich glaube, dass es Menschen gibt, die zu konzentriert sein wollen. Aber es ist klar, dass man von Zeit zu Zeit zu einer bewussten Konzentration zurückkehren muss. Wenn man die Absicht konzentriert zu sein aufgibt, geht das eine Zeit lang, aber nach einiger Zeit wird man wieder von seinen Gewohnheiten, seinen Samskaras, erfasst und muss wieder zur Konzentration zurückkehren. Es geht nicht, nur willentlich, bewusst, mit Anstrengung konzentriert zu sein. Das schneidet die Freude an der Praxis ab.











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