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Sesshin auf der Straße in München

mit Zen-Meister Heinz-Jürgen Metzger

6.-10. Juli 2016

 

"Straßenretreats konfrontieren uns ganz direkt mit dem Leben. Das ist zwar bei anderen Retreats grundsätzlich auch so, aber nach meiner Erfahrung nicht in so intensiver Weise. Auf der Straße erleben wir Aktivitäten wie Essen, Pinkeln, Scheißen und Schlafen völlig nackt und elementar. Eine andere wichtige Erfahrung während solcher Retreats ist die der Zurückweisung. Nach einem einzigen Tag auf der Straße werden Sie von anderen Menschen zurückgewiesen und geleugnet, dass Sie überhaupt existieren. In Restaurants werden Sie nicht mehr bedient oder sogar am Betreten gehindert. Wenn Sie darum bitten, die Toilette benutzen zu können, wird dies abgelehnt. Andere Menschen halten sich von Ihnen fern, weil ihnen Ihr Geruch und Aussehen nicht gefällt.
Wenn Sie dies einmal wirklich ganz bewusst miterlebt haben, werden Sie die Menschen, die auf der Straße leben, nie mehr meiden, denn diese Menschen sind sie selbst."

Bernie Glassman Roshi

Wir werden fünf Tage in München auf der Straße leben und praktizieren. Wir werden mit leeren Händen kommen und mit leeren Händen gehen. Wir werden nur das dabei haben, was wir am Körper tragen. Wir werden meditieren, um Nahrung betteln und im Freien übernachten. Und wir werden uns über die Erfahrungen austauschen, die wir machen.

Der amerikanische Zen-Meister Bernie Glassman schreibt in seinem Buch Zeugnis ablegen – Buddhismus als engagiertes Leben, das in der Edition Steinrich erschienen ist, über diese Praxis:

Wenn wir uns von unseren gewohnten Denkmustern lösen können, finden wir auf der Straße alles, was wir brauchen. Falls wir einen Schlafplatz suchen und dabei nur an ein warmes, gemütliches Bett denken, finden wir natürlich keinen. Aber wenn wir Ausschau halten nach Dingen, mit deren Hilfe wir uns einen einigermaßen bequemen Schlafplatz bereiten können, entdecken wir Kartons, Plastikmaterial, achtlos weg-geworfene Decken und Mäntel und manchmal sogar eine alte Pelzjacke. Oder wir finden heraus, dass das Ausstopfen der Schuhe mit Zeitungen ein guter Schutz gegen die Kälte ist. Wenn wir auf der Straße sind, wird uns sehr bald klar, wie schnell und umfassend wir uns von unseren Vorstellungen, unserem Wissen zu lösen vermögen.

Das Sesshin auf der Straße beginnen nicht erst am 6. Juli in München, sondern bereits Wochen früher: Alle an dem Sesshin Teilnehmenden müssen bereits zuvor mit dem Betteln beginnen, indem sie eine Mala sammeln.

Eine Mala ist eine Art Perlenkette, die aus achtzehn kleinen und einer großen Holzperle besteht. Jede Perle steht für eine Person, die den Teilnehmer oder die Teilnehmerin unterstützt. Die kleinen Perlen repräsentieren eine Person, von der 18 Euro, die große eine Person, von der 108 Euro erbettelt wurden. Die Teilnehmenden müssen also 19 Menschen – Mitglieder ihrer Familie, Freundinnen, Freunde oder Geschäftspart-ner/innen – dazu bewegen, ihre Teilnahme an dem Sesshin finanziell zu unterstützen.

Über die Verwendung des so gesammelten Geldes entscheiden die Teilnehmenden gemeinsam am letzten der Sesshintage. Zumindest die Hälfte des Geldes wird Projekten in München zur Verfügung gestellt werden, die sich an Obdachlose wenden.

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